Eusebi Güell i Bacigalupi

Förderer und Mäzen des Architekten Antoni Gaudí

Bekannt ist Eusebi Güell i Bacigalupi heute vor allem wegen seiner Förderung des Architekten Antoni Gaudí und den daraus hervorgegangen Gebäuden. Die berühmten Häuser tragen oft noch den Namen des Mäzens Güell.

Ohne sein Mäzenatentum würde es die meisten Werke von Gaudí heute wohl nicht geben.

Das Leben des Industriellen Eusebi Güell

Eusebi Güell wurde 1846 in Barcelona als Sohn des Industriellen Joan Güell i Ferrer und der adligen Francisca Bacigalupi geboren. Sein Vater förderte Eusebi und ermöglichte ihm das Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Barcelona mit AUfenthalten in Frankreich und England.

Eusebi führte die Geschäfte seines Vater in Barcelona fort. Er profitierte von der einsetzenden Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts. Vor allem war er in der Textilindustrie erfolgreich. Auch profitierte Eusebi Güell von einer Erbschaft, die ihm sein Vater hinterlassen hatte. Unzählige Ländereien und Grundstücke, die im Laufe der Expansion Barcelonas einen enormen Preisanstieg erfuhren.

Güells Vermögen wird nach heutigen Maßstäben auf ca. 70-80 Millarden Euro geschätzt. Er gehört damals zu den reichsten Menschen der Erde und war mit Abstand der reichste Spanier.

Er förderte neben Gaudí die Kunst im Allgemeinen und auch soziale Projekte. Seine Fabrikarbeiter erhielten gute Gehälter, hatte vergleichsweise gute Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen, die damals unüblich waren. In der Colonia Güell hatten die Arbeiter gute Wohnungen, ärztliche Versorgung, Schulen, Theater und Kirchen. So ganz uneigennützlich dürfte dies aber nicht gewesen sein: Fabrikkolonien wurden auch deshalb gegründet, um die Mitarbeiter von den sozialen Unruhen in den Städten fernzuhalten.

1871 heiratete Güell Luisa Isabel Lopez y Bru, mit der er zehn Kinder hatte.

1875 wurde er Mitglied im Stadtrat von Barcelona und drei Jahre später Abgeordneter des Provinzparlaments von Katalonien.

Am 08. August 1918 starb Güell in Barcelona.

Die Freundschaft zwischen Güell und Gaudí

Eine perfekte Symbiose: Güell, der reiche industrielle und Gaudí, der geniale und kreative Architekt. Güell hatte das Geld, um Gaudí seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und auch zu fördern, als dieser sich ausschließlich der Sagrada Familia widmete. Durch Güells Kontakte konnten auch lukrative und bedeutende Aufträge an Gaudí vermittelt werden.

Die Freundschaft zwischen den beiden Männern begann 1878. Ein damals bekannter Handschuhfabrik erteilte Gaudí einen kleineren Auftrag. Er sollte eine Vitrine für die Präsentation seiner Produkteauf der Weltausstellung in Paris gestalten. Güell, fasziniert von einen perfekten Harmonie der Werkstoffe Holz, Eisen, Glas und Keramik, erkannte das Talent des jungen Architekten. Er nahm nach seiner Rückkehr nach Barcelona Kontakt mit Gaudí auf. Es entstand eine Freundschaft, die bis zum Tod Güells 1918 andauerte.

Gaudí verstand es, sich mit Güells Unterstützung in den "oberen Kreisen" zu bewegen und Kontakte aufzubauen. Güell war ihm ein besonderer Förderer und Mäzen, beide verband neben den geschäftlichen Interessen auch eine tiefe Religiosität.

Güells Bauwerke

Güells Lieblingsarchitekt war zweifelsohne sein Schützlich Antoni Gaudí. Dass diese Verbindung einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, zeigt schon die Liste des Welterbes der UNESCO: allein drei seiner Aufträge an Gaudí befinden sich auf dieser Liste.

Oben nicht abgebildete Bauwerke Güells

Pavellons Güell

Die Güell Pavillons sind der erste Auftrag, den Güell an Gaudí erteilte. Es ist ein ganz kleiner Auftrag, verglichen mit den späteren Werken, die Gaudí für Güell errichtete: ein Pferdestall, ein Pförtnerhaus und die Mauer, die die Finca umgibt. An den Gebäuden fährt der Bus Touristic vorbei (Haltestelle "Palau Reial"), können aber auch besichtigt werden (in Gruppen, samstags und sonntags, 10:15 in Englisch, 11:15 in Katalanisch, 12:15 in Englisch und 13:15 in Spanisch). Adresse: Avinguda de Pedralbes, 7.

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