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Fundació Antoni Tàpies

Nach dem Tod von Miró bedeutendster Künstler Barcelonas


Das Museum der Stiftung Fundació Antoni Tàpies befindet sich im historischen Verlagshaus Montaner i Simón im Stadtteil Eixample. Gegründet wurde die Fundació Antoni Tàpies 1984 durch den Künstler Tàpies selbst, um der modernen und klassischen Kunst einen Raum zu geben.

Das Verlagshaus Montaner i Simon ist ein Haus mit einer bedeutenden Geschichte und zählte 120 Jahre zu den wichtigsten in Katalonien. Der Verlag wurde 1861 von Ramon Montaner und Francesc Simon gegründet und enwickelte sich zu den renommiertesten Verlegern von Kunstkatalogen und hochwertigen Publikationen und Zeitschriften. Einige der monumentalen Kataloge, wie z.B. das mehrbändige "Historia general del Arte", herausgegeben von Lluís Domènech i Montaner, gehören heute zu den wichtigsten Werken der Kunstgeschichte. Der Verlag exportierte seine mit modernster Technik hergestellten Werke weltweit.

Der Verlag arbeitet an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Um die Verlagsarbeiten an einem Standort zu vereinen beauftragte Ramon Montaner 1879 seinen Neffen Lluís Domenech i Montaner, der später der Begründer und einer der bedeutendsten Vertreter des Modernisme sein wurde, ein Gebäude zu planen. Über das genaue Datum der Fertigstellung herrschte in der Forschung lange Uneinigkeit. Die jüngsten Untersuchungen der Fundació Antoni Tàpies ergab 1881 oder 1882 als das Ende der Bauarbeiten.

Das Haus wurde - wie viele des frühen Eixample - dreigeschössig gebaut. Es wurden gusseiserne Tragelemente mit roten Backsteinen als flexibles Gestaltungsmaterial verbaut. Damit konnten große Flächen geschaffen werden, die für die mächtigen Druckmaschinen notwendig waren, die im Untergeschoss installiert wurden. Zur Schließung des Raumes wurden chromatische Fenster an der Fassadenseite und für die Bibliothk verwendet. So kam viel Tageslicht in das Gebäude. Trotz der Verwendung industrieller Materialen hat das Haus Änlichkeit mit einem Palast: in der Mitte ein großes Atrium, an der Fasade eine Reihe von Symbolen, die die industrielle Moderne des Verlages betonten.
Das Konstruktionsprinzip des Verlagshauses wurde vom ersten Gebäude des Modernisme übernommen, dem Castell dels tres Dragons im Parc de la Ciutadella.

1981 meldete der Verlag Konkurs an und viele seiner Werke gingen infolge dessen verloren.

Gründung der Fundació Antoni Tàpies 1984 und Umwandlung des Gebäudes in ein Museum

Antoni Tàpies besuchte das Verlagshaus zum ersten Mal 1984. Er suchte einen passenden Rahmen für das Museum seiner von ihm im selben Jahr gegründeten Stiftung Fundació Antoni Tàpies. Das Gebäude hatte ein wenig unter dem Verfall der letzten drei Jahre gelitten, Tàpies erkannte aber die außergewöhnlichen Möglichkeiten, die das ehemalige Verlagsgebäude für seine Stiftung bot.

Damit das relativ niedrige Gebäude durch die beiden angrenzenden Häuser optisch nicht erdrückt wurde, entschied sich Tàpies für die gigantische Drahtwolke auf dem Dach des Hauses, von der ein Stuhl entwächst. Die schwebende Wolke gibt dem Bau Montaners ein eigenwilliges Gesicht, ist aber mehr prägendes Beiwerk denn ein Eingriff in die Architektur des Gebäudes. Der Stuhl, den man in der Drahtwolke erkennen kann, steht für das Sichsetzen und meditative Betrachten, das eng mit Kunst und Museum in Zusammenhang steht.

Ziel der Stiftung und des Museums war und ist es, das Studium und die Kenntnisse der zeitgenössischen Kunst und Kultur zu fördern. Dazu verbindet die Fundació Antoni Tàpies die Organisation von temporären Ausstellungen, Vorträgen und Symposien, Filmreihen und eigene Publikationen. Die Stiftung verfügt über eine der vollständigsten Sammlungen des katalanischen Künstlers und jedes Jahr wird sie aus Spenden von Antoni und Teresa Tàpies erweitert. Neben den Werken Tàpies widmet sich das Museum in wechselnden Ausstellungen auch Werken anderer zeitgenössischer Künstler.

Nach einem mehrjährigen Umbau zog die Stiftung in das alte Verlagshaus ein und eröffnete das Museum. Die Bibliothek des Museums befindet sich in den ehemaligen Lagerräumen des Verlages, die Regale sind originalgetreu rekonstruiert worden. Sie ist spezialisiert auf moderne und zeitgenössische Kunst, beherbergt aber unter anderem auch die größte Sammlung an Werken über asiatische und präkolumbianische Kunst. Andere Themen wie Architektur, Design, Kunsthandwerk, Fotographie, Film und Video sind auch vertreten. Die Bibliotheksräume sind öffentlich, Sie können sie nach Voranmeldung besuchen und in den Büchern und Videos stöbern.

1990 zog dann das Museum in das 1885 erbaute Gebäude, welches von einem der bedeutensten Architekten des Modernisme Lluís Domènech i Montaner für das Verlagshaus Editorial Muntaner i Simón entworfen wurde. Das rote Backsteinhaus ist von weitem gut zu erkennen. Es wird von einer Skulptur Tàpies gekrönt, dem "Stuhl und Wolke" (Nuvil i Cadira). Von weitem sieht es ein wenig wie ein Stacheldrahtgeflecht aus.

Antoni Tàpies ist seit dem Tod von Miró der bedeutenste Künstler Barcelonas, der weit über die Grenzen von Spanien hinaus bekannt ist.

Das Museum der Fundació Antoni Tàpies widmet sich den Werken des 1923 geborenem katalanischen Künstler Antoni Tàpies. Die Ausstellung wurde 1990 eröffnet gilt heute als die führende Ausstellung der Werke Tàpies.

Die Fundació Antoni Tàpies verfügt über die vollständigste Sammlung von Werken des katalanischen Künstlers. Neben seinen Werken widmet sich die Fundació Antoni Tàpies in wechselnden Ausstellungen verschiedensten anderen Künstlern.

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Das Wichtigste im Überblick

Umgebung
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Adresse
D'Aragó, 255
Telefon: +34 934 870 315
www.fundaciotapies.org

Anreise
Metro: Passeig de Gràcia (L2, L3, L4)
Bus Turístic: Casa Batlló - Fundació Antoni Tàpies
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Öffnungszeiten
Di.-So. 10-19:00 Uhr
Montags geschlossen.
Geschlossen am 25./26. Dezember, 1. und 6. Januar

Eintrittspreise
Regulär: 7,00 €, Schüler und Senioren (+65): 5,60 €

Freier Eintritt mit der Barcelona Card und dem Articket (ohne Anstehen).